Eine Erzählung von und für Mamas

Mittwoch, 9. März 2011

5. Der neue Look

„Silbergraublond mit beigebräunlichen Strähnen irgendwie.“ „Etwa Ally McBeal??“ „Nein, nein, also Ally McBeal definitv nicht.“ Laura und Doro haben tatsächlich ihre Mittagspause geopfert, um sich live und in Farbe ein Bild vom Ausmaß meiner Haarkatastrophe zu machen. Ich sitze vor dem großen Spiegel in meinem Schlafzimmer und die beiden betrachten prüfend erst mein Haupthaar, dann mein Spiegelbild, dann wieder mein Haupthaar. „Die frühe Dido“, sucht Laura nach einer möglichst netten Beschreibung. „Also, halt mal was ganz anderes. Aber in keinem Fall schlimm oder so. Nur halt anders.“ fügt sie vorsichtig hinzu. „Gehe ich noch als Blondine durch?“ stelle ich die Frage, vor deren Beantwortung ich mich mehr fürchte als vor einem Date mit Hajo, dem Schleimer aus dem Showroom nebenan. Stille. Doro und Laura gucken sich an, gucken wieder meine Haare an. Zögern. „Ja, doch. Irgendwie schon.“ und „Klar!“ antworten dann plötzlich beide gleichzeitig. Ich fange an zu heulen. Zum vierten Mal, seit ich heute aufgewacht bin. „Pass auf, das ist einfach ein neuer Look. Andere Frauen wechseln dauernd ihren Look! Du müsstest halt nur deine Augen ein bisschen anders schminken, mehr so smokey, weißt schon. Und statt knalligen Sommerfarben mehr die herbstlichen Töne tragen!“ versucht jetzt auch Doro, mich aufzumuntern. „Das sieht dann super geheimisvoll und total feminin aus. Und schau mal, einen Pferdeschwanz kannst du ja immernoch machen.“ Mit beiden Händen rafft sie die viereinhalb längeren Strähnen an meinem Hinterkopf zusammen. Mit all den kurzen Fransen, die mir nach wie vor in die Stirn und über Ohren fallen, sehe ich jetzt aus wie ein schwangeres Double von Renate Künast. Auch Doro scheint die Zopfidee nicht wirklich zu überzeugen, sie lässt hinten wieder locker und wuschelt jetzt stattdessen von unten nach oben alles durch. „Schau, oder einfach mal mehr Volumen rein. Mit ein bisschen Schaum fixiert und schon bist du wieder ganz die freche Tinka!“ Ja, das gefällt mir schon besser. Laura war währenddessen im Wohnzimmer und kommt jetzt aufgeregt mit mehreren Zeitschriften in der Hand zurück. „Schaut mal, Gwyneth Paltrow trägt neuerdings auch eine dunklere Nuance! Und Sarah Connor hatte bei ihrem Comeback eine Frisur wie Nena in den 80ern! Total fransig! Die Aniston: ganz neu mit Bob! Und hier, auf den Laufstegen: Nur Naturblonde, nichts mehr mit Wasserstoff!“ Laura strahlt und legt ihre Fundstücke aufgeschlagen auf den Teppich. Langsam entspanne ich mich. Blättere interessiert in den Magazinen herum und fange sogar fast an, mich für den Bruchteil einer Sekunde über den neuen Look zu freuen. Mann, ich liege voll im Trend! Schaut her, ihr immergleichen Mainstreamweiber da draußen! Mut zur Veränderung! Mut zum Anderssein! Das muss man haben, ha! Ha ha!
Weil Doro und Laura nach eineinhalb Stunden erfolgreicher Betreuung wieder in ihr Berufsleben zurück mussten, bleibe ich allein mit meinem total hippen Look und einem Berg von Zeitschriften zurück. Ich kann gar nicht genug stöbern und kramte aus allen Winkeln der Wohnung (neben der Badewanne, unterm Bett und auf dem Fensterbrett in der Küche habe ich Ingos Ordnungsfimmel zum Trotz auch immer ein paar Glamours, Galas und Instyles liegen) alle verfügbaren Hefte zusammen. Fieberhaft stöbere ich den ganzen Nachmittag nach Stars mit fransiger Frisur (Sarah Connor! Kirsten Dunst! Michelle Williams!) und/oder natürlicher, eher dunkelsilberblonder Haarfarbe (Eva Padberg! Diane Kruger! Sarah Jessica Parker!). Gegen 19.45 Uhr liege ich erschöpft aber glücklich auf meinem Sofa. An der Wand über mir hängen die ausgesuchten Highlights meiner Aktion: Ein Catwalk-Foto, auf dem lauter silbergraublonde Schönheiten die neuesten Kreationen von Michael Kors präsentieren, eine Porträtaufnahme von Dido und zwei Bilder von Jennifer Aniston – vorher, nachher. Außerdem bin ich eben noch in die Drogerie an der Ecke gesaust und habe mir ein paar Basics für mein neues „geheimnisvolles“ Make-up besorgt: einen silbrigschimmernden sowie einen dunkelgrauen Lidschatten, anthrazitfarbene Wimperntusche (wirkt laut Glamour viel geheimnisvoller als Schwarz) und ein Rouge in einer warmen Terracotta-Nuance (schenkt einen gesunden Teint). Die Kleiderfrage konnte ich allerdings unmöglich heute noch lösen. Vor allem in Anbetracht der besorgniserregenden Lage auf dem Umstandsmodenmarkt. Aber die Sachen, die ich neulich mit Maike gefunden habe, könnten durchaus zu meinem neuen Look passen.

Erhobenen Hauptes betrete ich am nächsten Tag den Showroom. Meine Haare sind frischgewaschen und mit jede Menge Schaumfestiger zu einem nahezu perfekten Stylig drappiert, mein Augenaufschlag ist total geheimnisvoll smokey und mein Outfit überaus zufriedenstellend: Pflaumefarbener Stretchrock aus der letzten Kollektion von Bianca (dessen Gummibund ich wegen dem Sechsmonatsbauch direkt auf der Hüfte trage), weiße Wickelbluse von C&A-Mama (extralang geschnitten) und eine lange Baumelkette aus zartrosa Glasperlen. „Wie cool ist das denn?“ ist die erste Reaktion von Yvonne auf meinen neuen Look. „Tolle Haarfarbe, mal was anderes! So frühe Dido irgendwie, nicht schlecht!“ staunt sie. Ich strahle von einem Ohr zum anderen und wachse sofort zwei Zentimeter. Auch unsere Chefin, die ständig nörgelnde Cassandra, scheint positiv überrascht zu sein: „Liebchen, du siehst ja ganz anders aus! Aber ein bisschen mehr Pflege hätten sie dir schon reinmachen können.“ Das ist ihr einziger Kommentar? Wow, das ist durchaus als Kompliment zu bewerten. Mann, bin ich erleichtert! Dabei war ich mir gestern Abend noch so sicher, den Rest meines Lebens unter meiner blaugeblümten Ikea-Bettwäsche verbringen zu müssen.

4. Beim Friseur

Oh, schon fünf Uhr! Wie gut, gleich ist Feierabend. Ich muss heute nämlich unbedingt pünktlich gehen, denn ich habe noch einen Termin beim Friseur! Mann wie ich mich darauf freue! Hab ich mir seit Ewigkeiten schon nicht mehr gegönnt, mir war ja jetzt wochenlang so übel, undenkbar, in diesem Zustand stundenlang in einem warmgeföhnten Friseursalon zu sitzen. Aber heute ist mein großer Tag, hurra! Freue mich unbändig, denn meine von Natur aus eher wenig voluminösen Haare sehen in letzter Zeit noch dünner und irgendwie so richtig platt aus, da kann ich föhnen was ich will. Und die Farbe macht auch nicht viel her. Mit viel Liebe könnte man es „Aschblond“ schimpfen. Wobei hier die Betonung eher auf „asch“ als auf „blond“ liegen müsste. Ist diese grünlich-graue Nichtfarbe, mit der auch Ally McBeal gestraft ist. Allerdings fällt bei einem Körpergewicht von 35 kg und einem Teint wie kurz nach einer Magen-Darm-Grippe quasi-farbloses Haar ja nicht weiter auf. Grün auf dem Kopf und grün im Gesicht quasi. Da ich jedoch das Modell „gesunde Blondine“ bevorzuge, tue ich seit dem ich als Teenie in der Drogerie das Blondiermittel entdeckt habe, alles, um dem Ally McBeal-Look zu entkommen. Ich glaube, dass sogar meine Mutter sich an meine wirkliche Haarfarbe nicht mehr erinnert. Bin im Grunde seit der Pubertät wie durch Zauberhand erblondet. Trage im Sommer „Beachblond“ und im Winter „Honigblond“. Und habe für absolute Notfälle immer (IMMER!) ein aufhellendes Spray im Badezimmerschrank parat stehen, falls mir beim Föhnen urplötzlich ein graugrüner Haaransatz entgegen grinst. Wird auf der Stelle dann weggesprüht. Super Erfindung. Gut, bei dieser Behandlung müsste ich eigentlich regelmäßig die teure Haarkur von Kerastase oder Wella draufklatschen. Ich nehm aber lieber die billige von dm. Oder diese mit den blauen Kügelchen von Nivea. Lass ich dann eine halbe Stunde einwirken – lecker, lecker die durstigen Härchen füttern und salben. Ich finde, dass das an zusätzlicher Pflege völlig ausreicht. Da ich meine Haare meistens mit Unmengen von bunten Spängchen und glitzernden Klämmerchen zu Zöpfen drappiere, fällt die ein oder andere abgebrochene Strähne ja auch nicht weiter auf. Ingo glaubt sogar, das wäre ein ganz raffinierter Haarschnitt, so mit unterschiedlich langen Stufen und so, wie bei Meg Ryan sozusagen. Mir auch recht.
So, jetzt bin ich da. Beim meinem Lieblingsfriseur „nice hair even nicer“ in Schwabing. Gehe da auch so gerne hin, weil ich bei der Gelegenheit noch einen Abstecher in die Hohenzollernstraße machen kann, dem Shopping-Mekka. Hier gibt es die besten Schuhgeschäfte, alle möglichen kleine und große Klamotten-Boutiquen, in denen man ausgeflippte Fummel und die knackigsten Jeans findet, zauberhafte Blumenläden und jede Menge hippe Leute zum Bekucken. Heute bin ich allerdings spät dran. Mist, war wieder nichts mit Bummeln. Ach, vielleicht schaff ich kurz vor Feierabend wenigstens noch die kleine Runde. Als ich den Salon betrete, dudeln mir schon die orientalischen Klänge der neuen Cafe del Mar entgegen. Ach schön, ich freu mich! „Hast du einen Termin?“ mault mich das frischgesträhnte männliche Wesen hinterm Tresen gelangweilt an. Zu schön zum Lächeln oder was? „Äh, ja, um 18.30 Uhr  bei Tanja. (Ist Ihnen schonmal aufgefallen, dass Friseurinnen irgendwie immer Tanja, Sandra oder Tina heißen?!) „Farbe, Schnitt, Pflege?“ taxiert das blasse Nachwuchsfriseurchen mit leicht gerümpfter Nase meinen Oberkopf. Verlegen nicke ich nur. Mann, dass das immer so peinlich ist beim Friseur. Komme mir vor, als ob ich mit moosigen Stummelzähnen zum Zahnarzt gegangen wäre. Oder völlig zugewuchert beim Gynäkologen-Dieter auf dem Stuhl grätsche.
„Einen Moment noch, ja? Kannst dich schon mal dahin setzen. Willste was lesen?“ schiebt mich das zarte Jüngelchen Richtung Fensterplatz. Och nö, ich hasse die Fensterplätze. Da sitzt man immer wie so ein Affe im Schaufenster. In ein schwarzes, muffiges Plastikzelt verhüllt, mit kratzigem Crepesband um den Hals und mehr Alufolie auf dem Kopf, als Familie Walton für Ofenkartoffeln benötigen würden, wird man dann geschlagene zwei Stunden von der vorbei flanierenden High Society Münchens mitleidig belächelt. Und um keinem Vorbeigehendem direkt in die Augen schauen zu müssen, tut man die ganze Zeit angestrengt so, als würde man sich ernsthaft für die Verfugung der Bodenfliesen interessieren. Wenn man Glück hat, sitzt man allerdings so, dass man von seinem Spiegel in einen anderen Spiegel gucken und von dort aus wiederum die vorbeigehenden Leute beobachten kann, ohne dass diese sich beobachtet fühlen! Heute hab ich allerdings Pech, nichts da mit Leute kucken. Haben hier anscheinend umgebaut. Gut, war ja auch seit bestimmt einem Jahr nicht mehr hier – ist mir auf Dauer echt zu teuer. Außerdem, wozu gibt es bitte die Blondiermittelchen aus der Tube? Richtig, damit man das gemütlich zu Hause erledigen kann. Und die Spitzen lass ich mir ab und zu von meiner Freundin Maike stutzen – obwohl sie sich jedesmal fast Pipi in die Hose macht aus lauter Angst, eine Zacke reinzuschnippeln. Heute also nix mit Schaufensterparade. Greife mir daher die Gala und die Bunte und vertiefe mich in die neuesten News von den deutschen B-Klasse Promis. Als ich gerade mitten in dem überaus interessanten Interview mit dem Chirurgen, der dem Guttenberg wohl die Segelohren gestutzt haben soll, bin, taucht meine Friseurin Tanja hinter mir auf. „Farbe, Schnitt, Pflege?“ fragt auch sie mich jetzt, als sie mit gespreizten Fingern durch meine Haare fährt. „Ja genau. Also, Farbe auf jeden Fall, siehst ja den Ansatz! Vielleicht in zwei verschiedenen Tönen, so wie bei Gwyneth Paltrow, das wäre echt cool. Schneiden eigentlich nur die Spitzen, weil ich trag die Haare halt gerne lang. Also so im Zopf. Und Pflege weißt du ja dann am besten,“ brabble ich meine Wunschliste runter. Jetzt zieht sie mir links und rechts zwei fingerbreite Strähnen nach oben und beäugt kritisch deren – zugegebenermaßen – ungleichen Längen. „Sag mal, wann warst du denn das letzte Mal bei uns?“ Gott, warum fühl ich mich in solchen Situationen eigentlich immer so unwohl. Ich mein, ich BEZAHL hier Geld dafür. „Ähm, also, ist schon ein bisschen her, weißt du. Ich war bei einer Freundin in Berlin und hab dort mal was Neues ausprobiert, war ein ganz verrückter Laden. Ja, und dann ergab sich das im Urlaub auch so, da gab es einen ganz tollen Friseur auf dem Kreuzfahrtschiff“, erzähl ich ihr was vom Pferd. In Berlin – und das wissen alle, die mich kennen – würde ich niemals freiwillig einen Friseur aufsuchen! Nicht dass man hinterher aussieht wie Lola rennt. Die Berliner sind ja immer so auf Neukreation und individuelle Subkultur aus, weißte ey? Nein danke, echt nicht. Und auf einer Kreuzfahrt war ich auch noch nie, im letzten Urlaub waren wir zelten an der italienischen Riviera. „Die haben dir die Haare aber ganz schön versaut“, untersucht Tanja meine Strähnen einzeln weiter. „Also schneiden muss ich bei dir ne ganze Menge, du, die sind ja totaaaal kaputt. Welche Pflegeprodukte nimmst du denn zu Hause?“ Die billigen von dm, die so gut nach Kokos duften, will ich schreien. Aber ich flunkere tapfer weiter: „Kerastase, die ganze Serie.“ Ob sie’s mir abnimmt? „Also, wegen der Farbe würd ich halt auch alles ganz neu machen. Sieht fast so aus, als hättest du dir die Strähnen selbst gemacht“, sinniert sie pikiert vor sich hin und streicht mir alle Haare von ganz hinten am Hinterkopf nach vorne ins Gesicht. „Also hier hinten sind die ja gannnnnnz arg dunkel“, nuschelt sie in meinen Nacken. „Und deine Spitzen, schau mal, die sind ja fast Weiß!“ Jetzt hält sie eine Strähne von seitlich vorne auf eine von ganz unten hinten und drückt mich etwas unsanft näher an den Spiegel, auf dass ich das Unglück mit eigenen Augen betrachten kann. „Da müssen wir unbedingt eine Einheit reinbringen“, schließt sie ihr Plädoyer sichtlich entsetzt hinsichtlich so viel Haarkatastrophe auf ein und demselben Kopf ab. Mir stehen längst die Tränen in den Augen. Anstatt, dass ich hier herrlich verwöhnt und betüddelt werde, steh ich im Kreuzverhör und lüge aus lauter Scham mehr, als damals im Sommer 1982, als ich heimlich an Muttis Schminksachen gegangen bin. Aber egal, immerhin werde ich nach Tanjas Kompletterneuerung mit einer Wahnsinnsfrisur hier rausgehen. Ich sehe mich stolz eine Jennifer Aniston-Mähne in die Hohnezollernstraße tragen, in einem glänzenden Honigblond mit Highlighter-Strähnen. Ohne Spliss und ohne Ansatz. Juchuh! Voller selbstwiedereingeflößtem Elan folge ich Tanja an die Waschbeckenfront und lasse mich erst einseifen, dann ausspülen und dann wieder zurück an meinen exklusiven Fensterplatz in der ersten Reihe führen. Dort angekommen, beginnt sie wie Edward mit den Scherenhänden eine wilde Schnippelprozedur auf meinem Kopf. Ich traue mich kaum, zu atmen, aus Angst dabei ein Ohrläppchen zu verlieren. Mein Puls nähert sich langsam einer besorgniserregenden Frequenz. Ob ich gleich überhaupt noch Haare auf dem Kopf hab, die länger als zwei Zentimeter sind?? Ich schließe die Augen und lege unter dem großen Plastikumhang meine Hände über den Bauch, das beruhigt ungemein. Auch den kleinen Bewohner offensichtlich, denn wo’s gerade eben noch eifrig gezappelt hat, herrscht jetzt idyllische Ruhe. Mutter und Kind in gedanklicher Einheit quasi. Ich versuche, mich zu entspannen und auf etwas Schönes zu konzentrieren, so wie es auf der Yoga-CD, die es neulich kostenlos in der Brigitte gab, empfohlen wird. Vor meinem inneren Auge sehe ich eine Blumenwiese, von prächtigem Klatschmohn und kniehohen Margeritten durchzogen. Mittendrin läuft ein kleines Kind hinter zwei Zitronenfaltern her, lacht und jauchzt fröhlich. Im Hintergrund plätschert ein kühler Gebirgsbach durch saftiges Grün und, ja, ein kleiner gelber Vogel hüpft von Kiesel zu Kiesel, während das Sonnenlicht sich in der Gischt... „So, jetzt kommt die Farbe!“ reißt mich die Stimme von Tanja aus dem Gedanken. Ich starre in den Spiegel. Da wo eben noch einigermaßen lange Haare waren, baumeln jetzt klatschnasse Federn. Auf Schulterhöhe. Vorne und an der Seite noch kürzer. „Ich hab die kaputten Spitzen weggenommen und versucht, links und rechts längenmäßig anzugleichen“, beäugt sie sichtlich zufrieden ihr Werk. Ich schlucke. „Hm, ja, nee, super“, quetsche ich raus. Dann legt sie mir eine Farbkarte auf den Schoß, aus der lauter künstliche Haarpinselchen in allen möglichen Farbnuancen rausbaumeln und bittet mich, auf meine Favoriten zu zeigen. Ich tippe unsicher auf etwas relativ hellblondes und etwas relativ honigliches. „Da bist da aber in der ganz falschen Spalte gelandet. Immer von der Naturhaarfarbe ausgehen, sonst wirken die Colorationen ja völlig unnatürlich!“ belehrt sie mich streng und deutet auf die entsprechende Spalte. „Von Natur aus hast du ja ungefähr das hier.“ Sie zeigt auf einen graugrünen Haarbüschel im unteren Drittel der Farbskala. Ih gitt, so aus Plastik sieht die Farbe ja noch schlimmer aus. Wie ein Stück totes Fell irgendwie. „Also könntest du zum Beispiel dies oder auch das nehmen.“ Sie zeigt auf zwei gelbliche Farbbüschel weiter oben. „Obwohl ich auch ganz toll fände, Hellblond mit Schokobraun zu kombinieren, ist jetzt der absolute Renner!“ SCHOKOBRAUN? Das kann sie doch jetzt nicht ernst meinen! An mir ist NICHTS Schokobraun. Habe blaugraue Augen und blässliche Haut und bin bestimmt nicht der Typ für den schokobraunen Zebra-Look, der von angehenden Popstars gerne zur Schau gestellt wird. „Nee, lass mal, das ist mir jetzt dann doch zu gewagt,“ lenke ich ein und lasse mich stattdessen zu einem ziemlich hellen und - na ja - einem etwas sehr gelbstichigen Blondton, der Tanja zu Folge aber im Ergebnis gaaaannnnz natürlich wirkt, überreden. Während sie hinter mir steht und aus verschiedenen Tigelchen die beiden Farbpampen zusammenrührt, startet sie den typischen Friseur-Smalltalk. Wie ich die aktuelle GNTM-Staffel finde, was ich beruflich mache und wohin ich in den Urlaub fliege. „Die nächsten Monate werde ich nirgendswo hinfliegen, das soll ja schädlich sein“, sage ich und tätschle verträumt meinen kugeligen Bauch. Tanja kuckt erst meinen im Friseurkittel verhüllten Bauch, dann mein Spiegelbild an. „BISTDUETWASCHWANGER????“ kreischt sie mir in mein freigelegtes Ohr. Mann, um ein Haar wär ich jetzt vor Schreck von dem Hochstühlchen gefallen. Alles im Salon ist still, glotzt mich an. Die mit Alufolie behelmten Omis freundlich interessiert, die Friseure dahinter ernsthaft schockiert. „Das hätt’ste ja auch mal früher sagen können! Wenn du schwanger bist, färbe ich nicht!“ keift Tanja wütend weiter, klaubt ihre Farbeimerchen wieder zusammen und verzieht sich wüst schimpfend nach hinten. Unsicher blicke ich in den Spiegel. Alle Friseure schütteln ihre perfekt gestylten Köpfe und machen „ts ts ts“. Hallo?? Was ist denn loooooos? Ratlos und mit nach wie vor tropfendem Vogelhaaren sitze ich auf meinem Fensterplatz und kucke ausnahmsweise mal nach draußen. Sehnsucht überkommt mich. Die Vorbeilaufenden scheinen sich in einer völlig anderen, heilen Welt zu befinden. Sie plaudern und lachen und sehen so herrlich unbekümmert aus. Ach, wär ich doch bloß Shoppen gegangen und nicht zum Friseur, da wär ich mein Geld bestimmt auf angenehmere Weise losgeworden! Aber jetzt sitz ich fest. Erinnert mich an eine Filmszene, in der Kinder auf der Autobahn ein Schild mit „ICH WILL NEUE ELTERN“ an die Scheibe halten. Mir steigen wieder die Tränen in die Augen. „Jetzt ist echt Schluss“, flüstere ich voller Adrenalin und beginne hektisch, an meinem Plastik-Cape zu zupfen. Himmel, wie kommt man denn hier wieder raus? Und als ich nach minutenlangem Gezerre so völlig verrenkt und in der Tüte verfangen auf dem Hochstühlchen balanciere, steht Tanja plötzlich wieder hinter mir. Sie wirkt, als ob sie sich ein Dutzend Globuli und Johannsikrautzäpfchen reingezogen hätte und lächelt mich im Spiegel bemüht ausgeglichen an. „Schau mal, Liebes, wenn du schwanger bist, darf  ich nicht färben“, beginnt sie mit kontrolliert ruhiger Stimme. „Dann darf im Grunde niemand färben, denn die giftigen Chemiekalien gehen ja von der Kopfhaut direkt in deinen Körper und somit auch in den Organismus deines Babys. Das solltest du eigentlich wissen. Gut, manche Friseure sehen halt hauptsächlich ihren Profit und machen das, was die Kundin wünscht. Aber wir hier bei „nice hair even nicer“ bevorzugen eine ganz natürliche Philosophie, legen Wert auf ein ehrliches Verhältnis zu unseren Kunden und ihren Haaren und weisen auch auf die Schadstoffe der Produkte hin.“ Mir bricht der Angstschweiß aus. Giftig also. Ob das auch für die Farben aus der Drogerie gilt?? Ich meine, herjee, wann hab ich denn das letzte mal den Ansatz gemacht? Ich bin im sechsten Monat. Und wenn ich sechs Monate lang nicht geschummelt hätte, würden mir meine graugrünen Haare bereits weit über die Ohren reichen. Der dunkel nachwachsende Scheitel ist aber höchstens einen Zentimeter breit. Ich hab also längst gesündigt. Oh Gott, Oh Gott, OH! MEIN! GOTT! Verzweifelt kucke ich Tanja an. Sie scheint meine Gedanken zu lesen, denn jetzt klopft sie mir leicht auf die Schulter. „Na ja, die Chemikalien müssen ja nicht unbedingt einen Schaden anrichten. Wirklich bewiesen ist nichts. Aber man nimmt immerhin an, dass sie es könnten. Und so rein ying yang-mäßig stört sowas das Gleichgewicht in deinem Körper ja echt ungemein.“ Mein Karma ist also auch dahin. Wieder betrachtet sie kritisch mein mehrfarbiges, immer noch tropfnasses Gefieder. Muss ich jetzt etwa so wieder da raus gehen? Morgen mit rausgewachsenem Ansatz und halbfertiger Frisur im Showroom stehen? „Du, jetzt pass auf, wir könnten eine Tönung auf pflanzlicher Basis probieren. Die ist viel weniger schädlich. Und die kann ich auch als Strähnchen einfärben, so wie wir es ja eh wollten, ohne die Kopfhaut wirklich zu berühren. Wird dann halt im Ergebnis nicht ganz so hell, aber du, so die Naturhaarfarbe zu tragen ist jetzt auch wieder total angesagt! Helles Blond ist ja im Grunde total out.“ Klar, genauso wie gebräunter Teint. Aber trotzdem schmiert sich im Urlaub ja freiwillig keiner mit Sonnenschutzfaktor 50+ ein.

Um 21 Uhr verlasse ich total erschöpft – körperlich, mental und finanziell – den Friseursalon von „nice hair even nicer“. Statt einer honigblonden, gehighlighteten Jenny Aniston trage ich jetzt ein farblich undefinierbares Modell made by Tanja. Statt 90 Euro habe ich 175 Euro bezahlt, denn mehrere Nuancen als lange Strähnen eingefärbt, die individuelle Beratung, Tanjas Überstunde und zwei Pflegeprodukte von Kerastase (konnte vor lauter schlechtem Gewissen keinen Widerstand mehr leisten) haben eben einen stolzen Preis. Und statt seelenverwöhnenden Wellness-Erlebnis stellt sich mein heutiger Friseurbesuch als psychischer Belastbarkeitstest dar. Bin nicht mehr Blond (was bedeutet, dass meine über Jahre hinweg aufgebaute Identität in das Waschbecken von „nice hair even nicer“ gespült wurde), habe mein Kind vergiftet (was bedeutet, dass ich sogar für ein ungeborenes Kind eine absolute Zumutung bin) und mein Monatsgehalt verschwendet (was bedeutet, dass ich mir die rosa Handtasche von Coccinelle ein für allemal abschminken kann). Außerdem bin ich total unterzuckert, weil mein armer schwangerer Körper seit mehr als drei Stunden außer Leitungswasser aus einem Pappbecher und einen alten Kaugummi nichts bekommen hat. Werde vermutlich binnen der nächsten fünf Sekunden im Rinnstein der Hohenzollernstraße zusammenbrechen und bis morgen früh unbemerkt dort liegen bleiben - schließlich haben die Geschäfte ja längst zu und außer mir treibt sich hier weit und breit niemand mehr rum. Als ich mich mit letzter Kraft in meinen hellblauen Fiat geschleppt habe, klingelt das Handy. Ingo. Macht sich Sorgen, wo ich denn wäre, wann ich denn käme. Als ich seine Stimme höre, heule ich hemmungslos drauflos. Was wird er wohl zu meinem neuen Look sagen??? Er kennt mich doch nur Blond (also, ich meine, richtig Blond). „Iiiiiiihhiiiich habe kurze duhuuunkle Haaaaare und daaahaaas Kiiiiiind iiissst totalll verfäääääääääärbt“, schluchzte ich mit einer gehörigen Portion Rotz und Wasser in den kleinen Hörer. „Ach Mäuschen, Du übertreibst schon wieder. Setz dich mal ins Auto und warte auf mich, bin eh grad in der Nähe.“ Bin auf der Stelle ruhiger. Wie gut, dass man in solch schweren Lebenssituationen nicht allein ist. Oder auch nicht gut. Was wird er wohl zu meinem neuen Look sagen??

3. Meine Rettung: Römersandalen

„Tinka, ich rede mit dir! Sag mal schläfst du jetzt schon mit offenen Augen oder was?“ Ach ja, meine Mutter war auf eine Tasse entkoffeinierten Kaffee vorbeigekommen. „Ich habe dich gefragt, ob du  eigentlich gedenkst, irgendwann nochmal zur Arbeit zu gehen. Schließlich kannst du doch nicht ewig hier zu Hause auf der faulen Haut liegen und darauf warten, dass der Klapperstorch vorbeifliegt!“ Hätte mich auch gewundert, wenn sie was Nettes gesagt hätte. Wie’s mir geht oder wie weit ich mit dem Kinderzimmer bin oder so. Aber warum sollte sich auch irgendetwas ändern, nur weil ich ihren ersten Enkel mit mir rumtrage. „Natürlich werde ich wieder hingehen.“ Und zwar an meinem letzten Arbeitstag vorm Mutterschutz, wenn es zum Abschied ein Glas Prosecco und Geschenke gibt, ha! „Aber weißt du, das lasse ich lieber den Dieter entscheiden. Morgen Nachmittag hab ich wieder einen Termin bei ihm, dann werden wir weitersehen. Der hat mich ja auch nicht zum Spaß krankgeschrieben.“ Dieter ist mein Frauenarzt. Seit ich schwanger bin, sind wir per „Du“. Er fand das jetzt, wo wir uns doch so oft sehen, nur angemessen. Neulich wirkte ich ihm irgendwie angestrengt, so wenig entspannt. Ich soll es mir doch mal zu Hause gemütlich machen, die Füße hochlegen und in Zeitschriften blättern. Ist der nicht einfach nur toll?!
„Na, dann ist ja gut. Die im Showroom warten ja schließlich nicht ewig auf dich. Und eins will ich dir sagen: So schnell kommst du nicht wieder an einen so glanzvollen Job!“ Das ist ja mal wieder typisch. Meine Mutter hat mir nur deswegen einen Besuch abgestattet, um sicherzugehen, dass ihre Quelle für schicke Etuit-Kleider und hochgeschlitzte Stretchröcke zum Einkaufspreis nicht versiegt. Ich arbeite seit zwei Jahren als Verkaufsassistentin bei Bianca-Fashion und versuche dort mehr oder weniger erfolgreich, die Einkäuferinnen großer Modehäuser wie auch die der nicht weiter nennenswerten Tante-Emma-Boutiquen aus irgendeinem bayerischen Pusemuckeldorf zu einem Kauf der aktuellen Kollektion zu überreden. Das Ganze muss man sich im Grunde wie eine ständig geöffnete Einkaufsmesse vorstellen. Ungefähr ein halbes Jahr, bevor die Klamotten in den Geschäften hängen, präsentieren wir sie den Kunden. Das meiste davon sind ehrlich gesagt Kopien von dem, was unsere Designer auf den internationalen Laufstegen gesehen haben. Meine Mutter weiß zwar den klassischen Look und vor allem das gute Image, das Bianca-Fashion in der golfspielenden Damenwelt von München, Düsseldorf und Hamburg wie durch ein Wunder unangefochten aufrecht hält, zu schätzen, gibt ihre Euros allerdings lieber beim Friseur oder in der Kosmetikabteilung aus. Daher besorg ich ihr, wo ich kann, Ausstellungsteile der aktuellen Kollektion – im Gegensatz zu mir passt sie mit ihrem Pilates getrimmten Minipopöchen nämlich immernoch in Größe 36. Ich komme da ja mehr auf meinen Vater, bin nicht püppizart, sondern na ja, sagen wir, eher sportlich gebaut. Kräftige Oberschenkel, stramme Waderln, breites Kreuz. Der Vorteil: So lange ich aufpasse, dass meine Mitte nicht zu weich wird (gut, ist jetzt hinfällig, bin eh schwanger), seh ich irgendwie immer aus, als hätte ich morgens schon 2000 m kraulend im Hallenbad zurückgelegt. Hab ich aber nicht. Unter uns gesagt, ich hasse Schwimmen.
Natürlich wäre ich lieber zierlich, dann könnt ich auch diese tollen kurzen Hotpants tragen und oben einen stylischen weiten Pulli aus Seidenstrick, das fänd ich klasse. Aber man muss mit dem klar kommen, was man so hat. Und ich will jetzt auch nicht mit dieser Komplimenterhascherei anfangen, die vor ein paar Jahren in meinem Bekanntenkreis zum neuen Volksport ausgerufen wurde! Kaum dass man sich rein altersmäßig auch nur einen Moment von der 25 entfernt, nimmt der Horror seinen Lauf. Ein normales Gespräch zwischen zwei sich irgendwo auf halber Strecke zwischen 25einhalb und 30 bewegenden Frauen, wird unaufhaltsam von Aussagen wie „Ich kann vor lauter Cellulite ja kaum noch laufen!“, „Ein Wunder, dass mir meine Brüste noch nicht in die Hosentaschen baumeln!“ oder „Die Haut um meine Augen sieht aus wie der Hintern vom Ötzi!“ gespickt. Diese muss frau daraufhin entweder haushoch übertrumpfen („Das musst du ja gerade sagen! Ich hab mittlerweile so viele Besenreiser, dass man denken könnte, ich hätte mir die Straßenkarte der Tour de France auf die Haut tätowiert!“) oder verständnisvoll nickend bemitleiden („Oh ja, ich kenn das, auch ich hab einen Spiegel daheim.“). Nein, also mal ganz unter uns: Ich war mit meiner Figur eigentlich immer ganz zufrieden, auch wenn ich mich seit meinem fünfzehnten Geburtstag stets erfolgreich um alles, was überm Knie endet, gedrückt habe. Mein persönlicher Alptraum: Miniröcke. (Vor kurzem hatten wir im Showroom so einen Aktionstag und alle sollten dasselbe Outfit tragen, und es war unglaublich KURZ. Ich hatte Tränen in den Augen und drei Glas Sekt intus, als ich tapfer die ersten Gäste begrüßte. Unser Dekorateur kam am Ende des Tages zu mir und sagte :“Schätzchen, heute siehst du glatt drei Kilo schwerer aus.“)
Ich sag immer: Man muss ja auch nicht jeden Trend mitmachen! Viel besser ist es, sich einen Stil zuzulegen, mit dem man sich immer gut angezogen fühlt, der die kleinen Schwachstellen kaschiert und die durchaus gelungenen Partien sexy in Szene setzt. Mittlerweile habe ich ein ziemlich sicheres Gespür dafür entwickelt, welche Rocklänge (bis kurz unters Knie oder ganz lang), welcher Schnitt (leicht fließend ist besser als ausgestellt und ruschelig) und welche Jeansform (oben tief- und engsitzend, unten ausgestellt) mir am ehesten schmeichelt. Und bloß nie das Haus mit flachen Schuhen verlassen, nie! Schon ein kleiner Absatz streckt die Optik ungemein. Am besten sind natürlich High Heels, da kenn ich nix, auch kein schlechtes Wetter. Aber der Dieter hat neulich schon mit mir geschimpft, ich soll mir mal ein anderes Schuhwerk zulegen, flach und bequem, damit ich die Balance mit dem dicken Bauch nicht verliere. Und dem Rücken tuts auch nicht gut, das leuchtet mir ja ein. Vorn wird’s immer schwerer und von unten jagen einen die hohen Absätze ins maximale Hohlkreuz.
Je länger ich schwanger bin, desto mehr verliere ich den Spaß an der Sache, das muss ich jetzt echt mal sagen. Erst diese gemeine Übelkeit und dieses ganze Gezeter darum, was man jetzt alles bloß nicht mehr essen darf (Parmaschinken ist böse, Sushi ist sehr sehr sehr böse und von grober Leberwurst oder deftigen Appenzeller wollen wir ja lieber gar nicht erst sprechen!) und jetzt auch noch diese Sache mit den flachen Schuhen. Ich MAG mich nunmal nicht auf flachen Sohlen. Mit Ballerinas seh ich aus wie eine breitere Version meiner Mutter. Und mit Mokassins übrigens auch. Und auf Sneakers fühl ich mich wie ein dicker Teenie. Vielleicht probier ich mal diese neuen Römersandalen, in der Hohenzollernstraße haben mich neulich so tolle im Metallic-Look angelacht. Sind ja sehr angesagt, auch bei den Promis. Aber wer nackte Zehen zeigt, braucht erstmal eine anständige Pediküre und Chanel 505. Ob das geht? Ich meine, ist der Lack nicht giftig?? Muss ich unbedingt gleich in meinem Schwangerschaftsratgeber nachschlagen. Nicht dass das wieder so katastrophal endet, wie neulich mein Besuch beim Friseur…